Unsere Philosophie

Traditionelle Landwirtschaft, was ist das?
Heute haben landwirtschaftliche Betriebe einen, vielleicht zwei Schwerpunkte: Sie mästen nur Puten oder nur Schweine, nur Kälber, produzieren nur Milch, haben nur Erdbeeren oder Äpfel oder Biogasmais. Sie bezeichnen sich als hochspezialisiert. Man braucht nur mal auf’s Land fahren um zu sehen, wo das hingeführt hat. Und wir kennen alle die Bilder und Skandale, die durch die Gazetten geistern. Bis vor dreißig, vierzig Jahren gab es dagegen fast ausschließlich Gemischtbetriebe mit einer vielfältigen Tierhaltung und einer reichhaltigen Pflanzenbaupalette. Die Bauernhöfe hatten Milchkühe und die Kälber blieben im Betrieb; sie hatten Sauen und einen eigenen Eber und mästeten die Nachzucht selbst hoch; sie hielten Hühner, bauten Getreide (Populationssorten), Rüben und Gras als Futter an, betrieben Weidewirtschaft, hatten Gemüsegärten und Streuobstwiesen, waren Waldbauern und vieles mehr. Auf den meisten Höfen fand Kreislaufwirtschaft statt: Eigenes Futter für die Tiere und eigener Dünger (Mist) von den Tieren. Dank robuster Sorten und Rassen wurde mit wenig Pflanzenschutzmitteln und wenig Tierarztnei ausgekommen. Es gab eine große Anzahl, nach heutigem Maßstab kleiner Höfe mit Bauern und Bäuerinnen, die ein sehr breites Wissen hatten, bestehend aus den eigenen Erfahrungen und dem übermittelten Wissen vorheriger Generationen. Diesem alten Wissen haben wir unsere Existenz zu verdanken, aber reicht unser Wissen heute noch aus, damit spätere Generationen das gleiche sagen können? Wird es die überhaupt noch geben? Heute haben wir Betriebsleiter, die neben BWL (weil sich ja Erfolg nur in Zahlen messen lässt?) nur in einem einzigen Betriebszweig ausgebildet sind. Und trotzdem oder gerade deswegen noch eine Vielzahl externer Berater benötigen – um die Welt zu ernähren – oder doch nur auszubeuten? Gen-Soja aus Argentinien, Getreide aus der Ukraine, Phosphor aus Chile (die weltweiten Vorräte sind fast aufgebraucht aber unsere Böden übersättigt!). Kann der Mensch nicht seine Intelligenz dazu benutzen, die Welt besser zumachen? Bis es soweit ist, betreiben wir jedenfalls traditionelle Landwirtschaft, das bedeutet:

  • Regional: Futterbau mit heimischen Eiweißträgern, wie Klee und Ackerbohne, sowie Runkelrüben;
  • Saisonal
  • Naturnah
  • Vielfältig: Getreide, Brotgetreide, Obst, über 30 Gemüsearten, Kartoffeln, von festkochend bis mehlig;
  • Nachhaltig: z.B. durch geschlossene Stoffkreisläufe und Kreislaufwirtschaft;
  • Unabhängig

Solange man uns läßt!